Erfolgsmodell Energieeinsparung
1924 bewies der Architekt Bugge an 27 Versuchshäusern die Wirksamkeit der Wärmedämmung. Es folgten international viele Untersuchungen, nach der Energiekrise 1974 erweiterten sich diese auf die Untersuchung ganzer Hauskonzepte. Niedrigenergiehaus, Passivhaus und Sonnenhaus entstanden, heute erzeugt man zusätzlich noch Strom am Haus. All diese Berichte sind publiziert und beweisen: Die Dämmung und die auf ihr basierenden Konzepte sind verläßlich. Man muss nur lesen. Hier geben wir Ihnen eine eingeschränkte Auswahl. Ihre Suchmaschine zeigt Ihnen weit mehr. Angesichts des breiten Erfolges ist auch Logik angesagt: Wenn das Energieeinsparkonzept "Effizienzsteigerung" in der Regel erfolgreich ist - muss dann nicht der weniger Erfolgreiche belegen, woran sein Mißerfolg liegt? Oder ist gleich das ganze Energiesparkonzept gescheitert, weil es einer nicht schaffte, das gesteckte Ziel zu erreichen?
Serviceliste
- Erfolgsnachweis von 1923
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1923 untersuchte der norwegische Architekt Bugge an 27 Versuchshäusern den Einfluss unterschiedlicher Dämm-qualitäten der Außenwände auf den Heizenergieverbauch und klärte die meisten Fragen, die uns heute noch beschäftigten: Also endlich lesen!
- Münchner Energiesparhaus
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Das Münchner Einfamilienhaus war 1985 das erste energetisch ertüchtigte Ge-bäude im Bestand, an dem der Erfolg meßtechnisch nachgewiesen wurde. Die Einsparung betrug 65 %. Bis heute ist die Technik schadensfrei geblieben.
- Geschichte Wärmedämmung
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In der kleinen Geschichte der Wärmedämmung wird auf viele Studien verwiesen, die seit 1920 den Effekt von Energiesparmassnahmen untersuchen.
- THERMA-Bauten
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Die THERMA-Bauten waren ab 1977 die ersten 13 vom BMBau geförderten energetisch moderni-sierten MFH. Ihr Erfolg führte zur Auflage des 4,35 Mrd. DM-Förderprogramms. Es gibt weitere Folgeberichte.
- Erstes Hess. Niedrigenergiehaus
1987 errichtet, liegt sein Heiz-energieverbrauch bei 6 Litern Heizöl pro m² und Jahr. Ein voller Erfolg des Wärmeschutzes, denn der Heizkessel ist "nur" ein Niedertemperaturkessel. Der Artikel entstand 18 Jahre später und zeigt ein schadensfreies Gebäude.
- Erste Gebäudebestandsstudie
Der Bundestag beauftragte 1990 eine "empirische Überprüfung des Einsparpo-tenzials im Wohngebäudebestand" mit Nachweis erfolgter Einsparungen. Die Grafik zeigt die Einsparerfolge in 2 Gruppen. Die zugehörigen Massnahme-qualitäten findet man oben unter dem Reiter "Wärmedämmung".
- Erfolg Heidelberger Bahnstadt
Noch ganz vorsichtig berichtet der erste Zwischenbericht der Evaluation. Heute steht fest, der Heizwärmeverbrauch liegt bei rund 15 kWh/(m²*a). Die Heidelber-ger Bahnstadt ist die größte Passivhaus-anlage der Welt.
- Einsparung Gründerzeithaus
Das Hamburger Gründerzeithaus zeigt, wie man einen Heizenergieverbrauch von 50 kWh/(m²*a) erreicht und trotzdem die verspielte Stuckfassade erhält.
- Erfolge im Gebäudebestand
Ein Überblick über die Schritte, die seit der Energiekrise 1974 zurückgelegt wur-den. Empirische Erhebung von techem an rund 4.000 ölbeheizten MFH seit 1977. Mißerfolge sehen anders aus. Wärme-schutz ist eine funktionierende Technik.
- Wohnanlage Karlsruhe
Eine Endenergieeinsparung von 77 %, nachgewiesen in einer Karlsruher Wohn-anlage der Volkswohnung.
- Altbau wird Passivhaus
2004 wird ein Nürnberger Altbau-MFH zum Passivhaus und erreicht schon im ersten Jahr den Zielwert.
- Berlin Friedrichshagen 2002
Das kleine Quartier wurde in versch. Standards saniert. Der geringer ge-dämmte Referenzblock mit Abluftanlage zeigte 20 % weniger Energieeinsparung. Die gemessene Einsparung der Niedrig-energiesanierungen lag bei 65 %
- Altenheim Sonnenberg
Das Altenheim mit 5.100 m² Fläche wurde 2003 im 20 cm-Dämmstandard zum Niedrigenergiehaus saniert. Sein Heiz-wärmeverbrauch sank um 65 % von 191 auf 66 kWh/(m²*a).
- Pfarrgebäude Ulm
Drei Gebäude einer Pfarranlage wurden unterschiedlich saniert. Die Einsparung von 59 % entsprach den Berechnungen. Erfahrung: Auch die Stromverbraucher solcher Gebäude sind zu optimieren.
- KiTa Wismar
Die KiTa Plappersnut wurde 2005 auf einen anspruchsvollen Niedrigenergie-standard saniert. Die Endenergieeinspa-rung lag bei 73 %.
- Märchen von Tollenbrink
Widerlegung des "Beweises" der Dämm-stoffkritiker, an einer Hannoveraner Wohnanlage sei der Energieverbrauch nach Dämmung nicht gesunken Die Physik stimmt doch und die Baumysthik benutzt recht dunkle Quellen.
- Passivhaussanierung Ludwigsha.
Die GAG Ludwigshafen sanierte in der Hoheloogsgstrasse ein "klassisches" MFH zum Passivhaus. 24 WE verloren 90 % ihres Heizenergieverbrauches, die Transmissionswärmeverluste sanken von 200 auf 33 kWh/(m²*a).
- Einsparung und Technik
An 3 MFH mit je 10 WE wurden die Zielwerte in dem Maße verfehlt, in dem komplexe Haustechnik eingesetzt wurde. Die Studie zeigt "Fehlfunktionen der An-lagentechnik" und hebt hervor: "Die in Riegel 3 installierten Wärmepumpen sind zum Teil für die erhöhten Verbrauchs-werte verantwortlich." (Kapitel 6.4)
- Verbrauch dänischer Wohnbau
Das staatliche dänische Bauforschungs-institut wertete die dänischen Energie-ausweise aus: Die Verbräuche der jün-geren Gebäude streben dem Anforde-rungswert der Baunorm zu. Energiespa-rendes Bauen bildet sich deutlich in niedrigeren Verbräuchen ab.
- Energiereport GBG Mannheim
Die Mannheimer GBG stellte 2012 Wohngebäude mit nach der Sanierung gemessenen Heizenergieverbräuchen zu-sammen. Die Einsparungen bei Vollsa-nierung lagen bei 40-60 %.
- CH Versuchshäuser 1952
Ein Versuch der Schweizer EMPA mit unterschiedlichen Wand-k-Werten zwi-schen 0,5 und 1,2 W/(m²K). Der Heizener-gieverbrauch folgt dem U-Wert. Warum wird eigentlich immer noch gezweifelt, wo es die Alten schon vormachten?
- 6 MFH in Bad-Württ. 1995
Sechs Mehrfamilienhäuser wurden 1994/95 im Standard WSchVO 1995 modernisiert. Die Einsparungen lagen bei 36-51 %. Man klagte nun nicht die Dämmung an, sondern suchte die Ursachen: Schwächelnde Heizkessel sowie Solaranlagen und hohe Raum-temperaturen verhinderten mehr.
- 11 Bestands-MFH Hessen 2013
Einsparungen zwischen 42 und 71 % erbrachten die klassischen Moderni-sierungen: Wärmeschutz der Gebäu-dehülle und Brennwertkessel, die von der Wohnungsbaugesellschaft finanziert und deren Warmmiete danach von den Mietern getragen werden konnte.
- 30 Niedrigenergiehäuser Hessen
Zwei Jahre wurden die Heizenergie-verbräuche der ersten 30 Niedrigener-giehäuser in Hessen gemessen. Mit im Durchschnitt 74 kWh/(m²*a) entsprachen sie den Erwartungen, die damals noch als k-Wert-Anforderungen vom Land Hessen gestellt waren. Ihr Heizenergieverbauch lag bei weniger als 50 % der nach WSch-VO 1984 errichteten Gebäude.
- Umfrage Mod-Erfahrungen
Die DBU ließ forsa 1000 Hauseigentümer befragen, die ihre Gebäude energetisch modernisiert hatten. 94 % waren mit der handwerklichen Ausführung zufrieden, 93 % würden die Massnahmen genauso nochmal ausführen lassen. 86 % hatten ei-ne Energieeinsparung zu verzeichnen, der Rest wußte es nicht so genau. Ein tolles Ergebnis, deshalb kam es auch nicht in die Presse.
- Erfolg 60 Gebäudesanierungen
2011 evaluierte die Stadt Bad Hersfeld 60 von ihr geförderte Gebäudesanierun-gen. Wie bei der forsa-Umfrage der DBU zeigte sich ein hohes Mass an Zufrieden-heit bei den Befragten über die ausge-führten Energiesparmassnahmen.
- KliNaWo Endbericht
Der Monitoringbericht des österreichi-schen KliNaWo-Projektes liegt vor. Für ein MFH wurden in zwei Jahren Be-trieb die Verbräuche gemessen und die Lebens-zykluskosten berechnet und mit den abgerechneten Kosten verglichen. Das MFH erreicht seine Zielwerte und hat noch Verbesserungspotenzial. Das Pro-jekt belegt, der Passivhausstandard funk-tioniert im Geschosswohnungsbau.
- Interview Erfolg des Passivhaus
Interview des hr3 mit Werner Eicke-Hennig zum Passivhaus mit vielen Einspielungen von Bewohnerstimmen. Man muss nur die Bewohner selber berichten lassen.
- Der Energiepreis macht es
Der DIW-Wärmemonitor 2018 zeigt am gemessenen Heizenergieverbrauch von 300.000 Mehrfamilienhäusern einen An-stieg in 2018. Es wird auf gesunkene En-ergiepreise und eine stagnierende Sanie-rungstätigkeit verwiesen. Durch eine un-inspirierte Klimaschutzpolitik des Bundes fehlen zudem die Leitbilder.
- Haustechnik verhagelt Erfolg
Viel Glück in der komplexen Haustechnikwelt der Energiewende kann man angesichts dieses Beispiels nur wün-schen. 155 statt 70 kWh/m² und Jahr verbrauchte ein Niedrigenergie-MFH in Neumünster 1990. Nachdem 12 Haus-technikmängel gefunden und beseitigt waren, sank der Heizwärmeverbrauch um 45 % und der Stromverbrauch um 40 %. Muss man aber erst mal drauf kommen und billig war die Mängelbeseitigung auch nicht.
- Widerlegt: Reboundeffekt
Eine englische Studie widerlegte an 98 englischen Passivhäusern das aus England stammende Gerede vom Reboundeffekt bei Passivhäusern. Die Heizwärmever-brauchswerte lagen um 11 kWh/m²*a). Es zeigte sich wieder, für eine richtige Aussage muss man objektweise prüfen. Umfragebasierte Verfahren sind deutlich unschärfer, ergeben aber bessere Schlagzeilen. Schade, dass der GdW gerade eines aufbaut, da wissen wir schon heute, was dabei herauskommt.
